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Triumph der unartigen Popmädels bei NRJ Awards

Aktfoto von Madonna wird versteigert

Udo Jürgens verbreitet in Bestform Optimismus


 

Triumph der unartigen Popmädels bei NRJ Awards

Cannes - Die unartigen US-Mädels des Pop-Zirkus haben bei der ersten großen Musik-Preisverleihung des Jahres triumphiert. Katy Perry (24), Britney Spears (27) und die fünf Pussycat Dolls räumten am Samstagabend in Cannes ab.

Insgesamt vier Music Awards des europäischen Radionetzwerkes NRJ bekamen die Frauen - und zeigten damit wieder einmal, dass professionell gemachter Mainstream-Pop umso erfolgreicher sein kann, wenn er mit viel Sex und einigen Skandälchen garniert wird.

Weniger für einen Skandal, aber für eine peinliche Panne sorgte NRJ selbst: Katy Perry wurde unter dem Jubel der Fans nicht nur für das beste Album des Jahres («One Of The Boys») geehrt, sondern hatte mit ihrem Hit «I Kissed A Girl» auch die Auszeichnung zum Song des Jahres abgeräumt. Doch die Freude währte nicht allzu lange. Am Ende der fast dreistündigen Live-Show räumte Moderator Nikos Aliagas kleinlaut ein, es habe einen Fehler bei der Auszählung der insgesamt 43 Millionen Stimmen gegeben, die die NRJ-Hörer in 13 Ländern per Internet abgegeben hatten. Die aus Barbados stammende Rihanna (20) - sexy, aber skandalfrei - habe mit ihrem Song «Disturbia» den Preis gewonnen. Doch diese Klarstellung ging im kreischenden Abschlussjubel der mehr als 2000 Fans zumeist unter. Fast alle gingen mit dem Gefühl nach Hause, Perry sei die Doppelsiegerin des Abends.

Doch dieser Titel gebührt ihrer drei Jahre älteren Kollegin Britney Spears. Sie wurde zur besten Solokünstlerin gekürt und erhielt für ihren Clip zum Song «Womanizer» den Preis für das beste Video. Allerdings kam die einstige Pop-Prinzessin - ebenso wie Rihanna - nicht zur Verleihungsshow nach Südfrankreich, nicht einmal eine Videobotschaft schickte der US-Star. Im vergangenen Jahr hatte Spears noch mit einem aufreizenden Auftritt bei der Gala die Fans begeistert, als sie den Preis für das beste Album («Blackout») bekam.

So avancierte Katy Perry, auch mit nur einem Preis, zum unumstrittenen Star dieser Gala: Als Braut, die sich im zerfetzten weißen Kleid ihres Bräutigams entledigt, um sich der Brautjungfer zu widmen, unterstrich sie ihr penibel inszeniertes Image als Provokateurinin Sachen Sex. Im vergangenen Jahr hatte Perry mit offenen Geständnissen über bisexuelle Vorlieben und augenzwinkernden Bekenntnissen darüber, mit welcher prominenten Lady sie gern einmal knutschen würde, in den verklemmten Teilen der USA für soviel Aufruhr gesorgt, dass aus dem unbekannten kalifornischen Girlie ein weltweites Hit-Wunder wurde.

Doch wirklich skandalös und schmutzig ist das Ganze nicht. Gerührt und fast schüchtern bedankte sich Perry am Samstag bei ihren Fans - und nutzte die Gelegenheit ganz businesslike dazu, auf ihre Tour im Frühjahr hinzuweisen, die sie im März auch nach Deutschland führt.

Spears' Karriere verlief genau entgegensetzt zu der Perrys - und doch fallen beide in die Kategorie «unartig»: Als schüchtern-keusches Schulmädchen sang sie zwar von Liebe und Sex, hielt sich aber selbst zurück. Ihre «Kein Sex vor der Ehe»-Litanei gehört heute schon in den Zitatenschatz der Popgeschichte. Die Skandale kamen später: Eine annullierte Blitzhochzeit mit einem Jugendfreund, die Trennung von Ehemann Kevin Federline samt öffentlichem Sorgerechtsstreit, Alkohol- und Medikamentenmissbrauch, Abstürze und Klinikeinweisungen. Und doch gelang ihr immer wieder die erfolgreiche Rückkehr auf die Pop-Bühne - so auch zu Beginn dieses Jahres mit gleich zwei Preisen.

Die Mädchenband Pussycat Dolls konnte sich über einen Preis als beste Gruppe freuen. In Hotpants und Netzstrümpfen zeigten die fünf US-Mädels, dass sie ebenfalls zur Klasse der unartigen Popstars gehören, bei denen der Sex-Appeal oft wichtiger ist als die Musik.

Die internationale Männerriege spielte an diesem Abend eher eine untergeordnete Rolle. Doch immerhin wurden auch Sänger Seal sowie Coldplay-Frontmann Chris Martin gefeiert, der solo nur mit Piano auftrat und zudem einen Ehrenpreis für seine Band entgegennahm. Bei der Internetwahl war Coldplay trotz dreier Nominierungen leer ausgegangen. In der Kategorie bester Newcomer sicherten sich die Jonas Brothers den Preis; Frauenschwarm Enrique Iglesias wurde als bester Solokünstler ausgezeichnet.



 

Katy Perry feiert in Cannes Erfolge.

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Aktfoto von Madonna wird versteigert

New York - Ein dreißig Jahre altes Aktbild von Madonna wird am 12. Februar in New York versteigert. Das Auktionshaus Christie's teilte mit, dass es mit einem Zuschlag zwischen 10 000 und 15 000 Dollar für das Foto rechnet.

Es gehört zu einer Reihe von sechs Nacktfotos der Pop-Queen, die der Fotograf Lee Friedlander an den «Playboy» verkauft hatte. Das Bild war 1985 in der Zeitschrift erschienen.

Friedlander hatte der 20-jährigen Madonna damals 25 Dollar dafür bezahlt, dass sie vor seiner Kamera posierte. Sie hatte sich auf eine Zeitungsanzeige gemeldet, in der er nach einem Aktmodell suchte, heißt es in Christie's Katalog. Das Foto gehört zur Sammlung Constantiner, deren erster Teil bereits im Dezember veräußert worden war.


 

Für dieses Aktfoto erhielt Madonna 25 Dollar

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Udo Jürgens verbreitet in Bestform Optimismus

Niedernhausen - «Erzählen wir uns unser Glück, nicht nur die Sorgen» diese Zeile aus dem Lied «Mein größter Wunsch» könnte das Motto der neuen Tournee von Udo Jürgens sein.

Der Sänger, Komponist und Entertainer begeisterte seine Fans am Samstagabend im Rhein-Main-Theater Niedernhausen bei der Vorpremiere seiner Deutschlandtour. Drei Stunden lang präsentierte sich der 74-Jährige in Bestform und vermittelte mit der Auswahl aus seinem rund 900 Songs umfassenden Repertoire eine klare Botschaft: Von Krisengerede will er nichts wissen, stattdessen verbreitete er in seinem nachdenklichen Programm Optimismus.

Auf Gassenhauer wie «Griechischer Wein» oder «Das ehrenwerte Haus» ließ Jürgens seine Fans bis zum Finale warten, das er wie üblich im weißen Bademantel absolvierte. Bis dahin spielte der Erfolgsmusiker in einer Show der Spitzenklasse von internationalem Format überwiegend ruhigere Lieder, in denen er mal satirisch und mal ernsthaft Geschichten über das Leben und die Liebe, Träume und Sehnsüchte erzählte. Dabei verzichtete er nicht auf Kommentare zu aktuellen Themen: von der Finanzkrise über Hessens SPD-Chefin Andrea Ypsilanti bis zum Gasstreit und dem neuen US-Präsidenten Barack Obama.

Der 74-Jährige zeigte eindrucksvoll, warum er in Zeiten sogenannter Superstars einer der letzten echten Stars im deutschsprachigen Raum ist. Jürgens gestaltete ein spannungs- und abwechslungsreiches Programm mit Liedern aus verschiedensten Phasen seiner fast 60-jährigen Karriere, in der er mehr als 100 Millionen Tonträger verkauft hat. Dabei spielte er auch mehrere Songs aus seinem neuen Studioalbum «Einfach ich»; gleich zu Beginn den Titelsong aus dem Album, mit dem er es bereits in die Top Ten der Charts geschafft hat.

Mehrfach betonte Jürgens, dass «die Zeiten nicht so schlecht sind, wie wir es täglich sehen und hören». Er forderte das Publikum auf: «Stellen Sie sich einmal vor, Sie wären das neue Jahr». Es sei schon schlechtgeredet worden, bevor es überhaupt begonnen habe, sei aber letztlich «nur ein Datum».

Gute Unterhaltung mit Niveau, Anspruch und Ernsthaftigkeit bot der gebürtige Klagenfurter, der meist in Zürich und Portugal wohnt. Dabei waren die Arrangements nicht nur ausgefeilt, pointiert und spannungsreich, sondern auch so frisch wie der Interpret, der mit Energie und Kraft als Sänger, Pianist und immer wieder auch als Dirigent oder Tänzer agierte.

Nach weiteren «Vorkonzerten» in Dresden (19./20. Januar) startet die Udo Jürgens-Tournee offiziell am 23. Januar in der ausverkauften «o2 World» in Berlin und führt bis 1. März in knapp 30 Städte.


 

Udo Jürgens beim Auftaktkonzert seiner Tournee

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Quelle: http://www.musiknews.de

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